
„WAP II“ (2001) zeigt neben der Oberfläche des gegenwärtig aktuellen technischen Entwicklungsstandes unverkennbar einen Totenkopf, der nur angedeutet wird, aber aufgrund überindividueller Wahrnehmungsmuster rasch erkannt werden kann und soll. Dem Anfang wird damit das Ende einer Entwicklung entgegengestellt. Dabei steht das technische Objekt eindeutig als Symbol für den Menschen. „WAP II“ bedeutet aber nicht den Endpunkt der Serie, sondern lediglich das Minus zum Plus; und auch nicht eine Prognose des Endes der technischen Möglichkeiten, sondern einen neuen Status Quo. „Information“ ist Gegenstand einer anderen Gruppe der Serie „Handyland“, die sich formal deutlich von Werken wie „Handyma“ oder „WAP II“ unterscheidet. „Information I - III“ (2001) fallen durch eine parallele Symbolanordnung auf. Die Reihung der Handy-Kontur wird von gleichförmig wirkenden, mittels eines eigens entwickelten Malverfahrens aufgetragenen, Farbflecken reflektiert. Der Farbauftrag ist transparent und von hellen Tönen bestimmt. Der Malgrund schimmert durch. Nur bei genauer Betrachtung wird deutlich, daß jeder Farbfleck bei aller Regelmäßigkeit seine Individualität behauptet. Technische Information ist einerseits abhängig von vereinbarter Regelhaftigkeit; 1 ist eins und 0 ist null. Ohne diesen vereinbarten Grundsatz wäre technische Kommunikation in der heutigen Form nicht möglich. Andererseits wird Information vom Menschen individuell verarbeitet, bedeutet also für den Einzelnen jeweils etwas anderes, unterscheidet sich auf der Sinnebene mehr oder weniger stark. Dies kann in den Bildern Glogers anschaulich werden. Gegensätze, ein Sowohl-als-auch und Einerseitsandererseits sind Formulierungen und Beschreibungskriterien, zu denen man in der Auseinandersetzung mit Glogers Werken geradezu gezwungen wird. Spannung und Entspannung, Plus und Minus, Eins und Null, der binäre Code sind Grundlage moderner, technisch vermittelter Kommunikation.
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