Sonntag, 4. November 2007

Radierungen zum Minotaurus-Thema

Mit mystischen und erotischen Symbolen arbeitet die seit 1995 um den Mythos „Minotaurus“ entstandene Serie in Aquarell und Tusche; seit 1998 zusätzlich ca. 70 Radierungen und 90 Farbunikate unter dem Arbeitstitel „M“.

Weihnachten steht vor der Tür und mein Angebot an Farbradierungen als Unikatausgabe steht für Sie zum Abholen bereit. Der Preis bewegt sich für ein Blatt 20 x 20 cm Bildformat zwischen 180 und 290 Euro, natürlich mit Rahmen und Passepartout.

Anruf genügt mobil: 01607844298 oder vorbeikommen und anschauen im Studio vor Ort in der Elsenbornstr. 3 in D-58093 Hagen/Westfalen.


MYTHOS MINOTAUROS
„Das“ große Thema Hartmut Glogers ist die Gegensätzlichkeit von Zuständen oder Eigenschaften. Die Motive seiner Bildwelten bewegen sich zwischen Extremen und leiten sich aus technischen, künstlerischen und mythologischen Kontexten ab. In seinen großformatigen Gemälden dominiert der Gegensatz zwischen Mensch und Technik.
Die Serie „Minotaurus“ stellt in diesem Zusammenhang eine Besonderheit dar, wenn sie sich auf eine archaische Symbolik und ein zwischenmenschliches Spannungsfeld bezieht. Die Motive werden nicht in der sonst für Gloger typischen, abstrakt-expressiven Mischtechnik entfaltet, sondern im kleinen Format und mit eher graphischen Mitteln wie der (Pinsel-) Zeichnung oder Radierung auf Papier.
Thema ist das Verhältnis von Mann und Frau, repräsentiert in den mythologisch abgeleiteten Bildern von Stier und Jungfrau. Mit diesen Symbolen verweist Gloger auf sein ganz persönliches Erleben und Fühlen, sind sie doch die Sternzeichen von ihm und seiner Ehefrau. Dies bedeutet aber nicht, dass die Serie als Bericht über das Privatleben eines Künstlers verstanden werden soll, sondern lediglich als ein Exempel für etwas, das jeden Menschen in seinem Wesen berührt.
Bei den Radierungen der Minotaurus-Serie trägt Gloger gleichzeitig verschiedene Farbtöne auf die Druckplatte auf. Anders, als bei der klassischen Radierung, bei der
man zur Erstellung mehrfarbiger Drucke mit mehreren Druckplatten arbeitet, wobei jede Druckplatte für einen bestimmten Farbton verwendet wird, entstehen auf diese direkte und frei variierbare Weise Einzelstücke im Sinne eines Originals. Auch hier erscheint auf der rein materiellen Ebene das Thema des Verhältnisses von Besonderem und Allgemeinem. Es dominiert die Linie, die das Verhältnis von Mann und Frau in Form von gehörntem Dreieck und gerundetem, an- und abschwellenden Torso in immer neuen Variationen in Beziehung setzt, untersucht und vorübergehend bestimmt.
Die Methode der „Variation zum Thema“ entspricht der Arbeitsweise, die auch in den anderen, parallel geführten Serien zum Tragen kommt.
Die Besonderheit der Minotaurus-Serie besteht einerseits in der Intimität des Motivs, andererseits zeichnet sie sich durch die Verbindung mit einem allgemein nachvollziehbaren, mythologischen Motiv, das sich durch die historische Entwicklung des Menschen von der archaischen Kunst bis heute erhalten hat, aus. Diese Verbindung von Persönlichem und Allgemeingültigem ist ein Markenzeichen Glogers, das sich im kleinen wie im großen Format wieder finden lässt.
In der Zusammenschau mit anderen Serien des Künstlers wird die Spannung zwischen extrem gegensätzlichen Polen als ein menschliches Grundthema erkennbar, das sich durch die gesamte Menschheitsgeschichte verfolgen lässt und den Menschen von seinen primitiven Ursprüngen bis in unsere gegenwärtige, technisch hoch entwickelte Zeit prägt.
(Jan-Dirk Schulte, Kunsthistoriker Januar 2004)

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